Per Harald Lökkevik - ODIN AG

Ostseeanzeiger vom 15. Mai 2002

Am Tonnenhof in Hohe Düne wird im Herbst mit dem Rohbau begonnen

Solide, schön gelegen und bezahlbar

Per Harald Lökkevik (39) ist überzeugt von diesem Standort: „Was soll man hier falsch machen? Es stimmt einfach alles: Verkehrsanbindung, ruhige Lage am Ostseestrand und wenn man will, ist man schnell im Trubel von Warnemünde oder Rostock. Oder auf der Autobahn.“

Wer über den Deich schaut, sieht die Kvaerner-Werft und die Silhouette von Warnemünde. Wenn nicht gerade eine der imposanten Fähren die Sicht verdeckt. Auf dem Tonnenhof, der dem Wohngebiet seinen Namen gibt, werden immer noch die Ostsee-Bojen gewartet. 696 neue Wohnungen sind hier geplant, in der Zeit, in der andere die Finger vom Wohnungsbau lassen. Per Harald Lökkevik ist optimistisch: „Wohnungsbau das Hauptgeschäft der Odin-Gruppe. Man braucht natürlich die richtigen Partner und das Knowhow. Wir haben es durchgerechnet: Es funktioniert auch mit dieser aufwändigen Erschließung.“ Der in Norwegen geborene Betriebswirt blieb nach dem Abschluss des Studiums in Deutschland. Inzwischen muss man schon sehr genau hinhören, um den nordischen Akzent herauszuhören.

Ein Zuständigkeitsgerangel der Behörden sorgte für eine Verzögerung bei der Erteilung der Baugenehmigung. Der Beginn des Hochbaus ist jetzt für den Herbst diesen Jahres geplant, die Vermietungen beginnen zum Jahreswechsel. Wenn Ende Mai das automatische Deichtor an der Straße von Hohe Düne installiert ist, dann ist nicht nur das neue, erschlossene Gelände geschützt, sondern auch das alte Wohngebiet, das vor 50 Jahren als Wohngebiet für die Werftarbeiter entstand. Als erste neue Arbeiterwohngenossenschaft der DDR. Mit den Bewohnern, so meint Per Harald Lökkevik, habe er einen guten Kontakt, schon bei der ersten Sitzung des Ortsbeirates in der „Baggerklause“ habe es offene Aussprachen gegeben. Zu den Erschließungsmaßnahmen gehört, dass die Zufahrtsstraße zum Wohngebiet als erste fertig wurde, damit sie eine eigene Zufahrt haben. Die geplante Gewerbefläche könnte dafür sorgen, dass allen ein paar Wege zu ersparen: Bäcker, Fleischer, auch Ärzte haben schon Interesse angemeldet. Und natürlich versucht man, die Belastungen während der dreijährigen Bauphase möglichst gering zu halten: „Wir müssen ins Wasser gründen, auf Pfähle. Es wäre natürlich das einfachste, sie zu rammen, aber das kommt wegen der Bodenverhältnisse nicht in Frage. Wir gehen mit schonenden Verfahren ran: Entweder bohren wir oder wir nutzen ein anderes, aufwändiges Bodenverdichtungsverfahren.“

Auf dem 100 000 Quadratmeter große Grundstück wurden Pappeln abgeholzt, der Boden wird um ein paar Meter aufgefüllt: Damit man auch aus der Parterrewohnung aufs Wasser schauen kann und unterm Haus Platz für Keller und Tiefgarage ist.

Die Ausgleichsmaßnahmen der Baumpflanzung in fünffacher Höhe wurden geleistet. Die Renaturierung eines angrenzenden Geländes ist ebenfalls Pflicht für den Bauherrn. Jetzt stehen noch zehn Bäume auf dem Gelände: „Wird kaum möglich sein, sie zu schonen, aber wir versuchen es natürlich. Später kommen ja auch wieder Hunderte Bäume in die Innenhöfe.“ Die Bildhauer Wolfgang Friedrichs und Jo Jastram haben den Auftrag erhalten, diese Flächen zu kleinen Landschaften zu gestalten, in denen sich zwischen Plastiken und Bildender Kunst auch gut entspannen und toben lässt. Die Höfe werden plattdeutsche Flurnamen aus dieser Gegend erhalten.

Das alles hört sich nicht nach erschwinglichen Mieten an. Zumal auch die Häuser selbst nichts zu wünschen übrig lassen sollen: Balkons, Terrassen, Tiefgaragen, Breitbandkabel...

„Natürlich können wir nach diesem Aufwand nicht bei den Häusern anfangen zu sparen,“ meint Per Harald Lökkevik. Er rechnet aber mit den ortsüblichen Mieten ab 6,50 Euro. „Man kann exklusiv bauen und exklusive Preise nehmen. Dann muss man sich mit Leerstand abfinden. Man kann irgendwo billig bauen und für wenig Geld vermieten. Das funktioniert hier nicht, billiger Wohnraum steht leer. Also muss man exklusiv bauen und zu Preisen vermieten, bei denen es keinen Leerstand gibt,“ beschreibt Per Harald Lökkevik sein Konzept. Dann lacht er: „Ich will ja selbst herziehen. Muss mich also rechtzeitig kümmern.“