Per Harald Lökkevik - ODIN AG

 

Rede der Finanzministerin Sigrid Keler zur Feier
des 1.Spatenstiches für das Wohngebiet „Am Tonnenhof“
am 6. November 2000 in Rostock

„Für die Finanzministerin des Landes Mecklenburg-Vorpommern ist es ein seltenes Vergnügen, ein Projekt zu starten, zu dem das Land "keinen Pfennig dazu bezahlt“. Dass ich dieses Vergnügen einem norwegischen Geschäftsmann verdanke, ist wahrscheinlich kein Zufall: Im Land der Bohrinseln, das seinen Reichtum aus dem Nordsee-Öl schöpft, ist das staatliche Zuschuss-Wesen vielleicht nicht so verbreitet.

Umso mehr freue ich mich, Per Harald Lökkevik begrüßen zu können, der den Schritt von Norwegen nach Mecklenburg-Vorpommern gewagt hat und hier mit seiner Odin- Aktiengesellschaft das nicht minder wagemutige Projekt eines Wohngebietes mit knapp 700 Wohnungen in Angriff nimmt.  

Bei sieben Prozent Wohnungs-Leerstand im Lande müsste man ihn eigentlich warnen. Aber bei dem Firmen-Namen erscheint mir das einigermaßen sinnlos.

Denn .“Odin" ist -- so kennen wir es aus der „Edda" - der oberste der germanischen Götter. Sein Name stand nicht nur für Wut und Ekstase, sondern auch für Mut und Intelligenz. Odin ist recht eigentlich der Gott der Wikinger, und die Norweger sind bekanntlich die Nachfahren.

Also: Warnungen zwecklos. 

Zwecklos auch aus einem anderen Grunde: Wenn ich das Konzept richtig verstanden habe, dann soll hier am Tonnenhof ein Wohngebiet im Stil eines Segelzentrums entstehen, wie man es aus Kiel oder Tallinn kennt. Und weil ich weiss, dass es ein alter Traum der Warnemünder ist, ein ähnliches Segelzentrum zu bekommen, dürfte der Erfolg vorprogrammiert sein.

Es soll ja auch bereits eine Reihe von Interessenten aus Warnemünde geben, habe ich mir sagen lassen. Fehlt nur noch, dass Warnemünde eines Tages Olympiastadt wird - wie Kiel und wie Tallinn.  

Und wenn es denn der Erfolg wird, auf den die Zeichen - oder sage ich besser: die Runen? - deuten, dann möchte ich eine Idee dazu beizusteuern:  

Bei uns zu Hause wurde früher ein "Odin-Fest" gefeiert. Das hatte zwar mit dem großen Germanen-Gott nur wenig zu tun, sondern alles mit dem kleinen Sohn unserer Nachbarn, der seine Lieblingspuppe "Odin“ getauft hatte. Aber es wäre doch vielleicht eine schöne ldee, wenn künftig hier am Tonnenhof ein "Odin-Fest" gefeiert würde, finden Sie nicht, Herr Lökkevik?

In diesem Sinne wünsche ich für das Wohngebiet am Tonnenhof viel Erfolg und der Odin AG eine glückliche Hand.“